SFB 346 "Rechnerintegrierte Konstruktion und Fertigung von Bauteilen"
SFB346
ABSTRACT
Der SFB 346 befasste sich mit der Integration der am Produktentstehungsprozess direkt beteiligten Funktionsbereiche und allen damit verbundenen betrieblichen, organisatorischen und planerischen Funktionen. Ziel war die Verbesserung von Produktlösungen und Planungsprozessen bei gleichzeitiger Verkürzung betrieblicher Abläufe. Die Integration von Teilfunktionen sowohl aus dem Bereich der Auftragsabwicklung (Angebotserstellung, Konstruktion, Arbeitsplanung und Herstellung) als auch aus dem Bereich der Fabrikplanung (Planung der Aufbau-, Ablauf- und Organisationsstruktur) war die Voraussetzung zur optimalen Nutzung betrieblicher Resourcen. Zur Erreichung der genannten Ziele wurden in diesem Forschungsprojekt unter anderem innovative Konzepte zur Informations- und Wissensverarbeitung entwickelt.
PROBLEMSTELLUNG
Kurze Durchlaufzeiten von Produkten unter Sicherung einer gleichbleibenden hohen Qualität sind gerade für ein Hochlohnland wie die Bundesrepublik Deutschland ein unerlässlicher Faktor im internationalen Wettbewerb. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen organisatorische, planerische, personelle und technische Maßnahmen in wohl abgestimmter Weise zusammenwirken. Sie müssen sicherstellen, dass die einzelnen Schritte der Produkterstellung von der Bearbeitung der Angebote über die Konstruktion, Fertigungsvorbereitung, Betriebs-, Personal-, Materialflussplanung, Fertigung, Montage bis hin zur Auslieferung reibungslos ineinander greifen.
LÖSUNGSANSATZ
Ein objektorientiertes integriertes Produkt- und Produktionsmodell (PPM) diente als zentrale (Daten-)Integrationskomponente. Für die technische Integration wurde der sog. "SFB-Desktop" entwickelt. Er führte, auf Basis eines CORBA-Ansatzes, alle im SFB346 entwickelten Komponenten unter einer einheitlichen Benutzungsoberflächen zusammen. Diese Entwicklungen betrieb der Projektbereich "Übergeordnete Problemfelder", zu welchem auch Teilprojekte im Bereich der Kommunikationsergonomie gehörten. In den konstruktionsorientierten Projektbereichen wurden Methoden zur Beschleunigung des Konstruktionsprozesses erarbeitet. Als Ansatz dienten die sog. "Prozess- und Lösungsmuster". Prozessmuster beschrieben den Lösungsweg (den Prozess) von den Anforderungen an ein Produkt hin zur gestalterischen Ausführung. Prozessmuster repräsentierten somit den dynamischen Anteil im Konstruktionsprozess und dienten als Vorlage für zukünftige ähnliche Problemstellungen. Die Lösungsmuster repräsentierten den statischen Anteil; die in den Konstruktionsphasen erzeugten Teil- und Gesamtlösungen. Im Projektbereich "Planung" war die Verkürzung des Planungshorizontes im Fokus, mit dem Ziel der Steuerung der betrieblichen Abläufe. Im Projektbereich "Fertigung" wurde versucht, den gesamten Arbeitsplanungsprozess zu optimieren und nicht nur wie bisher einzelne Teilschritte zu unterstützen. Der Lösungsansatz basierte hierbei auf sog. Interaktionsmustern, die die Arbeitsvorgangsfolgen beschrieben.
PROJEKTPARTNER
Institut für Programmstrukturen und Datenorganisation (Prof. Lockemann)
Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebstechnik (Prof. Weule, Prof. Spath, Prof. Schmidt)
Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation (Prof. Zülch)
Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationspsychologie der Universität Mannheim (Prof. Bungard)